Steam unterbindet künftig, dass man sich im Store Zugang zu günstigeren Preisen für Spiele per VPN verschaffen kann. Valve hat eine Maßnahme implementiert, die ein Zahlungsmittel aus dem Land voraussetzt, aus dem das Spiel gekauft und werden soll.
Über lange Zeit war es möglich, Steam einen Standort via VPN vorzugaukeln, und wer schlau genug war, der könnte über die SteamDB die internationalen Preise nachschlagen und so auch mal von der Globalisierung profitieren. Grundsätzlich ist das gegen die Geschäftsbedingungen und man riskiert eine Account-Sperre, aber Nutzer kauften ihre Spiele mitunter trotzdem in Rubel. Die Vorteile für Gamer mit einem VPN liegen auf der Hand und wer clever ist, kann per VPN die Nase vorn haben.
Das geht nun nicht mehr so einfach – Valve hat das Schlupfloch insofern gestopft, dass man nun eine Zahlungsmethode des Landes vorlegen muss. Das ist immer häufiger üblich – wer beispielsweise keine US-Kreditkarte hat, kommt oft auch mit einem VPN nicht mehr weiter. Im Falle von Steam muss man nun eine Zahlungsmethode aus dem Land vorlegen, aus dem man die Ware kaufen will.
Für Leute, die international umziehen, bedeutet das, dass man mit dem deutschen Steam-Account nur dann in den Genuss anderer Preise kommen, wenn man aus dem neuen Land ein Zahlungsmittel hat wie etwa eine von dort stammende Kreditkarte. Erst dann stellt Steam auch den Store für den Account um.
Die Maßnahme wird sicher nicht plötzlich kommen und bahnte sich sicher an. Aber es war wohl auch absehbar, dass etwas passieren wird. Im jüngsten Beispiel von Horizon Zero Dawn überfielen Nutzer den argentinischen Steam-Store, woraufhin Valve den lokalen Preis dort auf internationales Niveau angehoben hat, um die Globalisierungsnutzer einzubremsen.
Valves Vorstoß auf Steam dürfte auch erneut Diskussionen verursachen, da die Preisgestaltung nicht immer fair ist. Europäer zahlen beispielsweise im Schnitt sehr viel Geld für Spiele auf Steam – auch im Vergleich zu anderen großen und wohlhabenden Industrienationen. Daher mag man argumentieren, dass EU-Bürger sich die Preise leisten können, aber auf der anderen Seite gilt der Euro auch in Portugal oder Litauen. Zumal Sparfüchse, die bislang VPN nutzen, wohl eher zu Keysellern getrieben werden, was häufig nicht im Interesse von Steam und den Entwicklern ist.